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ifo Index Veranstaltungsbranche: Mach mit für politische Sichtbarkeit!

Deine Investition: weniger als 10 Minuten einmal im Monat. Das Ergebnis: eine Stimme mehr, um eine gesamte Branche gesellschaftlich und politisch sichtbar zu machen. Die Rede ist vom ifo Index für die Veranstaltungsbranche. Dieser Index ist die Möglichkeit, um die Veranstaltungsbranche künftig mit repräsentativen Daten und Zukunftsprognosen abzubilden. Daten, die es bisher nicht so gegeben hat. Daten, die wir zum Einbruch der Pandemie dringend gebraucht hätten, um als Branche von der Politik berücksichtigt zu werden!

Was genau es mit dem ifo Index für die Veranstaltungsbranche auf sich hat und wie einfach es ist, daran teilzunehmen, darüber haben wir mit Dr. Klaus Wohlrabe ein Interview geführt. Er ist am ifo tätig und seit 2012 stellvertretender Leiter des ifo Zentrums für Makroökonomik und Befragungen.

Herr Dr. Wohlrabe, wie würden Sie den ifo Index mit wenigen Worten erklären?

Dr. Wohlrabe: „Der Ifo Index ist der wichtigste Index für die deutsche Wirtschaft, da er den aktuellen Verlauf, also das Wirtschaftsgeschehen, schneller als die offizielle Statistik abbildet. Dadurch, dass der Index auch Erwartungsfragen stellt, liefert er zudem einen Eindruck, wohin sich das Wirtschaftsgeschehen in den anstehenden Monaten voraussichtlich entwickelt. Seit Mai 2021 werden konkret für die Veranstaltungsbranche Daten erhoben – das war ein großer und wichtiger Schritt. Für andere Branchen, z. B. die Automobilbranche, gibt es bereits eine 30- bis 40-jährige Historie. Daher ist es wichtig, dass sich immer mehr Unternehmen aus der Veranstaltungsbranche der monatlichen Befragung anschließen, um für die Zukunft repräsentative Daten zu sammeln.“

Inwiefern ist der ifo Index schneller als die offizielle Statistik?

Dr. Wohlrabe: „Wenn die Politik von Wachstum redet, meint sie das Bruttoinlandsprodukt. Dieses wird nur vier Mal im Jahr veröffentlicht. Der Wert des Bruttoinlandsprodukts wird immer rund fünf Wochen nach Ende des Quartals veröffentlicht. Da der ifo Index monatlich veröffentlicht wird, bekommt man zeitnah einen Überblick über die aktuelle Entwicklung. Darüber hinaus bietet die offizielle Statistik keinen Blick in die Zukunft. Der ifo Index hingegen schon. Diese Zukunftsprognose ist zwar nicht 100%ig sicher, aber sie liefert eine Tendenz. Diese Tendenz leitet sich direkt aus den Informationen ab, die die teilnehmenden Unternehmen in der monatlichen Datenerhebung angeben.“

Wie viele Unternehmen und Selbstständige nehmen an der Datenerhebung teil? Und wie viele sind es bereits aus der Veranstaltungsbranche?

Dr. Wohlrabe: „Aktuell nehmen insgesamt über 9.000 Unternehmen an der monatlichen Befragung teil. Davon sind es gegenwärtig ca. 250 Teilnehmende aus der Veranstaltungsbranche. Um einen branchenspezifischen Index auszuwerten, der möglichst aussagekräftige Daten liefert, gilt natürlich die Regel: Je mehr Unternehmen und Selbstständige mitmachen, desto besser! Das erlaubt dann auch, in die spezifischen Gewerke reinzuzoomen und sich einen individuellen Eindruck von der jeweiligen Geschäftslage zu machen. Bislang ist die Veranstaltungsbranche noch sehr breit aufgestellt. Es nehmen bereits einige Messebauer und Konzertveranstalter teil. Daher ist es wünschenswert, dass sich noch mehr andere, auch kleinere Gewerke anschließen.“

Inwiefern haben die Daten des ifo Index für die Veranstaltungsbranche Einfluss auf die Politik?

Dr. Wohlrabe: „Die Veranstaltungsbranche ist ein sehr heterogener Bereich, der nicht so einfach abzubilden ist aufgrund der vielen verschiedenen und kleinteiligen Gewerke. Daher gab es bislang in offiziellen Statistiken auch noch keine Zahlen für Veranstaltungsbranche. Genau hier liegt das Problem bei der öffentlichen Wahrnehmung der Branche zugrunde. Mit dem ifo Index der Veranstaltungsbranche besteht nun die Möglichkeit, die Veranstaltungsbranche sichtbar zu machen – nicht nur für die Öffentlichkeit, sondern eben auch für die Politik. Denn der Index ermöglicht ein Angebot an die Politik, sich aktuelle Daten, die es bislang nicht gab, konkret für die Branche anzuschauen und darauf zu reagieren.“

Wie läuft die monatliche Datenerhebung ab und welchen Aufwand bringt sie mit sich?

Dr. Wohlrabe: „Unternehmen, die teilnehmen wollen, können sich einfach hier für die Umfrage des ifo Index registrieren. Es folgt eine kurze Abfrage über die Kerninfos zum Unternehmen (Größe, Gewerk etc.). Am Anfang eines Monats kommt dann per Mail ein personalisierter Link zur Umfrage. Diese dauert höchstens 10 Minuten. Es sind jeden Monat dieselben Fragen, weshalb die Teilnehmenden die Antworten meistens schon im Kopf haben und den Bogen schnell ausfüllen können. Dabei müssen keine Zahlen oder Umsätze angegeben werden! Es werden sogenannte ‘qualitative Fragen’ gestellt. Alle Fragen sind also so aufgebaut, dass sie nur drei Antwortmöglichkeiten vorgeben. Bei der Hauptfrage zur aktuellen Geschäftssituation beispielsweise lauten die Antwortmöglichkeiten ‘gut, befriedigend oder schlecht’.“

Welchen Vorteil haben Unternehmen und Selbstständige, die an der ifo Index-Umfrage teilnehmen?

Dr. Wohlrabe: „Nur wer bei der Datenerhebung mitmacht, bekommt auch die Ergebnisse. Denn diese werden nicht auf der Webseite des ifo Index veröffentlicht. Wer teilnimmt, kann somit seine eigenen Angaben mit dem Feedback und der Gesamtauswertung der ganzen Branche bzw. desselben Gewerks abgleichen. Außerdem ist der Ausblick wichtig und interessant, um einen Eindruck davon zu bekommen, wie sich die Lage der Branche voraussichtlich innerhalb der anstehenden Monate weiterentwickeln wird. Das ist nicht nur in Krisenzeiten wichtig und interessant.“

Was sollten Unternehmen und Selbstständige beachten, wenn sie an der monatlichen Umfrage teilnehmen?

Dr. Wohlrabe: „Wichtig ist Kontinuität. Nur wenn die Unternehmen kontinuierlich mitmachen, können die Verbände sie mithilfe der ifo Index-Daten gegenüber der Presse und Politik vertreten. Wenn es im Sommer wieder gut läuft und die Unternehmen aufhören, ihre Daten abzugeben, gibt es Löcher in der Umfrage. Und dann sind sie Daten nicht mehr aussagekräftig. Denn es wird auch in Zukunft nach der Pandemie voraussichtlich immer mal wieder schwierigere Phasen geben, in denen dann ein historischer Abgleich sehr wertvoll sein wird.“

Vielen Dank für das aufschlussreiche Interview, Herr Dr. Wohlrabe!

Die Krise ist noch nicht vorbei. Und auch in Zukunft wird es immer wieder zu Herausforderungen für die Veranstaltungswirtschaft kommen. Genau deswegen ist es umso wichtiger, dass so viele wie möglich noch heute damit anfangen, am ifo Index für die Veranstaltungsbranche mitzuwirken. Ob als größeres Unternehmen, Soloselbstständige:r oder Künstler:in – jede einzelne Beteiligung zählt

Mach mit!

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