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Das 43. Festival Mondial du Cirque de Demain 2024

Der Zirkus, der die Türen öffnet

In diesem Januar fand das nun schon 43. »Festival Mondial du Cirque de Demain« in Paris statt und noch immer ist die weltweite Anziehungskraft dieses Ereignisses ungebrochen. Wer hier ausgezeichnet wird, hat sich damit schon als junger Mensch einen Namen in der Artistik-Welt gemacht.

Dem Strapaten Tim Kriegler, der 2018 Silber beim »Cirque de Demain« gewann und der aktuell mit dem Cirque de Soleil durch Indien tourt, eröffnete das Pariser Festival glanzvolle Möglichkeiten: »Der Auftritt beim 39. >Cirque de Demain Festival< in Paris hat mir nicht nur enorm viel bedeutet, sondern auch zahlreiche Türen geöffnet. Seit ich klein war, habe ich das >Cirque de Demain< Festival staunend im Fernsehen verfolgt und mir vorgestellt, wie es denn sein würde, auf dieser riesigen Bühne hoch unter der Decke zu hängen. Das dann auch live zu erleben, war ein unbeschreibliches Gefühl – trotz der Nervosität, die solch einem Anlass natürlich auch nicht fehlen darf. Noch heute – fünf Jahre nach meinem Auftritt – denke ich oft zurück und bin vor allem dankbar, diese einmalige Gelegenheit bekommen zu haben, die mir auch für Folgeengagements hilfreich war.« Tim Kriegler war 2018 gemeinsam mit Markus Pabst in Paris und hat mit ihm auch vor dem Festival die Nummer erarbeitet und geprobt.

Mukhamadi Sharifzoda beim Cirque de Demain

Mukhamadi Sharifzoda

In diesem Jahr gewann der 23-jährige Equilibrist Mukhamadi Sharifzoda aus Berlin die Silbermedaille – und auch er wurde dabei von Markus Pabst begleitet und unterstützt: »Immer, wenn ich Talent sehe, reizt es mich, etwas zu entwickeln … Mukhamadi hat in meiner Show >Wet< gespielt und noch während der Zeit haben wir die neue Idee erarbeitet, die er jetzt in Paris präsentiert hat. Ich wollte sein klassisches Können mit dieser Idee verbinden und sie dramaturgisch so weiterentwickeln, ohne dass sein technisches Können darunter leidet.« Das ist mit Bravour gelungen. Mukhamadi begeisterte das Publikum mit seinem gewaltigen Kraftakt, bei dem er auf einem Haufen wie zufällig hingeworfener Holzklötze im Handstand und als Einarmer nicht nur balanciert, sondern auch die Klötzchen hinuntersteigt und im Einarmer springt. Tosender Applaus! Mukhamadi ist glücklich: »Dieses Festival bedeutet mir schon immer viel und dass ich hier nun mehrere Preise gewinnen konnte, macht mich ungeheuer stolz. Diese Preise werden mir in Zukunft viele Türen öffnen. Ich bin wirklich sehr happy!«

Marica Marinoni beim Cirque de Demain

Marica Marinoni

Doch nicht nur Mukhamadi gehört mit einer Silbermedaille, dem Publikumspreis und noch einer weiteren Trophäe zu den glücklichen Gewinner:innen dieses Festivals. Standing Ovations und den Großen Preis bekam Marica Marinoni aus Italien für ihren Tanz mit dem Cyr Wheel. Ihre Bewegungen waren wie verschmolzen mit dem Cyr. Es war kein Requisit mehr, es war ein Teil von ihr.

The Ginger Rope beim Cirque de Demain

The Ginger Rope

Die Goldmedaillen gingen beide nach China: grandiose Kunst mit dem Diabolo und perfekt synchrone Jonglage auf zwei Etagen zu viert. Die zweite Silbermedaille ging an die Schleuderbrett-Artisten Pals ́ Compagnie aus Ungarn.

Bronze gewannen der Handstand-Artist Anton Manaharov aus der Ukraine mit seiner fast burlesquen Darbietung und der beeindruckende Vertikalseilakt von »The Ginger Rope« aus den USA.

Den Abschluss der Show machte dann das vielleicht größte Rola Rola der Welt. Ein Riesenspaß für dreizehn Artist:innen und das Publikum. Der war dann auch vielmehr Festival als Zirkus. Und auch das darf beim »Festival Mondial du Cirque de Demain« sein.